FDP kritisiert zögerliche Umsetzung von KOMPASS

Die FDP-Fraktion Großkrotzenburg zeigt sich erfreut über die Information auf der Bürgerversammlung am 30.10.25 zur Umsetzung des hessischen Sicherheitsprogramms KOMPASS in der Gemeinde sowie die jüngst bekannt gegebene Strukturveränderung innerhalb der Polizeiorganisation. Beide Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu stärken. In Großkrotzenburg war bislang davon jedoch wenig zu spüren – und das, obwohl der CDU dieses Thema seit Jahren ein Herzensanliegen war. „Seit dem Antrag der CDU im Jahr 2020 ist in der Sache erschreckend wenig passiert“, kritisiert Daniel Protzmann, Sprecher der FDP-Fraktion in der Gemeindevertretung. Bürgermeisterin Theresa Neumann hat das Thema nach der Auftaktveranstaltung 2023 weitgehend liegen gelassen. Von aktiver Umsetzung, Bürgerbeteiligung oder spürbaren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit konnte keine Rede sein. „Aus der Antwort auf eine aktuelle FDP-Anfrage (A2025-16) geht hervor, dass zentrale Schritte des KOMPASS-Programms-wie Einrichtung eines Präventionsrates, eine Bürgerbefragung und die Erstellung einer Sicherheitsanalyse-auch drei Jahre nach dem offiziellen Start noch nicht umgesetzt wurden. Zwar liegt nun eine neue Geschäftsordnung für den Präventionsrat vor, doch dieser soll erst in den kommenden Monaten konstituiert werden. Die Bürgerbefragung, Grundlage jeder Sicherheitsanalyse, ist frühestens für 2026 vorgesehen-ebenso die Bereitstellung der dazu erforderlichen Haushaltsmittel. „Wenn man bedenkt, dass das Ziel der Siegelverleihung erst 2027 sein soll, dann zeigt sich: „Hier wird auf Zeit gespielt“ so Protzmann weiter.
„Das Programm wurde groß angekündigt, aber bisher ist es nicht mehr als ein Schaufensterprojekt. Sicherheitsgefühl entsteht nicht durch Konferenzen, sondern durch konsequentes Handeln vor Ort“. Ob bei KOMPASS oder in der Ortsentwicklung-überall erleben wir Verzögerungen und mangelnde Konsequenz. In der Gemeindevertretung beschlossene Punkte müssen zügig umgesetzt werden. Da der FDP Sicherheit ein wichtiges Thema ist, hatte sie auch angeregt, bei der Bürgerversammlung die Polizei einzuladen, um über die Integration der Polizeiwache Großauheim in die neue Großstadtwache Hanau zu informieren.
„Mit dem Programm KOMPASS erhält Großkrotzenburg die Möglichkeit, gemeinsam mit der Polizei und der Bürgerschaft individuelle Sicherheitsstrategien zu entwickeln“. „Das ist ein modernes, bürgernahes Konzept, das auf Prävention statt reiner Reaktion setzt – genau das brauchen wir vor Ort.“
Auch die aktuelle Strukturreform der Polizei, die zu einer engeren Verzahnung von regionalen Dienststellen führen soll, wird von der FDP positiv bewertet. „Eine effizientere Organisation und bessere personelle Ausstattung sind zentrale Voraussetzungen für mehr Präsenz und Erreichbarkeit“. Davon profitieren letztlich alle Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis.“
Die FDP betont, dass Sicherheit nicht allein durch mehr Gesetze, sondern durch kluge Organisation und starke Partnerschaften zwischen Kommune, Polizei und Bevölkerung entsteht. „Wir wollen, dass Großkrotzenburg auch in Zukunft ein sicherer und lebenswerter Ort bleibt – und dazu leisten diese Schritte einen wichtigen Beitrag“.

