FDP zum Standort des geplanten Kindertagesstättenneubaus
FDP-Fraktion nicht von Standort an der Geschwister-Scholl-Schule überzeugt –
mit der Kirche sollte nochmals über den Standort neben dem Friedhof gesprochen werden.
Zur Veranstaltung am Freitag, dem 16. August, waren viele Eltern, Vertreter der Kirche und auch der Schule gekommen. Zu Beginn stellte Daniel Protzmann die Diskussion über den neuen Standort in den Gesamtzusammenhang. Bereits seit 2009, also seit 10 Jahren, ist bekannt, dass die Gemeinde weitere U3-Plätze schaffen muss. Dies ist bislang nicht erfolgt, so dass viele Eltern auf einen Platz warten. Im Sommer/Herbst 2018 hat dann die Kirchengemeinde dem Gemeindevorstand mitgeteilt, dass wegen dem baulichen Zustand und der Geruchsbelästigung im Laurentius-Kindergarten ein Neubau notwendig ist. Bis Anfang 2019 wurde zuerst geprüft, ob eine große Lösung gemeinsam mit der KiTa St. Vinzenz in Frage kommt. Dieser Vorschlag ist am Bistum gescheitert.
Anfang Mai wurde in der Gemeindevertretung über den Standort diskutiert. Als mögliche Standorte wurden dort die Fläche neben der Schule, der Abenteuerspielplatz sowie die Friedhofserweiterungsfläche benannt. Der Gemeindevorstand wurde beauftragt, die Standorte zu prüfen und den geeignetsten Standort auszuwählen. Die entsprechenden Präsentationen der Verwaltung und eines Architekturbüros, das die Kirche beauftragt hat, liegen den Fraktionen mittlerweile vor.
Eine schnellstmögliche Entscheidung ist wichtig, damit endlich die benötigten U3-Plätze für 24 Kinder geschaffen werden können. Um Fördermittel in Höhe von ca. 600.000 für den Neubau zu erhalten, müsste eine Entscheidung laut Auskunft der Verwaltung bald getroffen werden, da der Antrag inkl. Bauantrag bis Ende September beim Kreis gestellt werden muss.
Alexander Noll erläuterte, welche Entscheidungskriterien der Gemeindevorstand festgelegt hatte: 1. Das Grundstück muss der Gemeinde gehören und das Baurecht muss kurzfristig hergestellt werden können. 2. Eine ebenerdige Bebauung muss möglich sein (Gruppen benötigen direkt Zugang zum Außengelände, erhöhte Brandschutzauflagen für Kinderbetreuungseinrichtungen) 3. Auf Grund der finanziellen Situation der Gemeinde sollen die Kosten möglichst gering bleiben.
Das Grundstück am Friedhof liegt am unteren Rand der nötigen Größe und es gibt Bedenken wegen der Nähe zum Friedhof. Die Verkehrssituation wäre an diesem Standort die Beste. Beim Abenteuerspielplatz gibt es Einschränkungen der Bebaubarkeit wegen Grunddienstbarkeiten, zudem ist das Gelände ungünstig geschnitten und es drohen finanzielle Risiken, wenn z.B. die Trafo-Station oder Leitungen verlegt werden müssen. Bis auf den Kleinkindbereich würde der Spielplatz wohl wegfallen. Beim Standort an der Geschwister-Scholl-Schule sind die Möglichkeiten für die Bebauung auf Grund des Grundstückszuschnitts am variabelsten, zudem hat der Kreis auf Nachfrage diesen Standort als grundsätzlich geeignet bezeichnet. Problematisch ist vor allem die Zuwegung für die Kinder, diese müsste vom Festplatz aus zwischen Kinderhaus und Turnhalle bzw. Schule erfolgen.
Die anwesenden Eltern wiesen auf weitere Probleme des Standortes hin: Lärm- und möglicherweise Feinstaubbelastung gehen von der Taunusstraße aus. Durch die Ballung von Kinderbetreuungseinrichtungen entstehen zu den Bring- und Abholzeiten möglicherweise Verkehrsprobleme. Lärm und optische Störungen können den Betrieb an der Geschwister-Scholl-Schule beeinträchtigen. Zudem wurde die fehlende Kostenermittlung und -vergleichsmöglichkeit für die drei Varianten bemängelt.
All diese Kritikpunkte am Standort werden grundsätzlich von der FDP-Fraktion anerkannt. Wahrscheinlich gibt es technische Lösungen für Lärm- und Verkehrsprobleme, aber die zusätzlichen Kosten dafür sind unklar.
Christoph Zeller erläuterte nochmals die Vor- und Nachteile der Standorte aus Sicht der FDP-Fraktion an Hand von Standortblättern. Wegen der absehbaren Risiken auf dem Standort Abenteuerspielplatz schließt die FDP-Fraktion diesen Standort aus. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde sollte aber nochmals darüber gesprochen werden, ob nicht der Standort neben dem Friedhof besser geeignet wäre. Hier scheint auch eine Übereinstimmung mit den anwesenden Vertretern der Kirchengemeinde bestanden zu haben.