Fußballstadion soll Liegewiese des Strandbades verdrängen

25.04.2014

Nach den Plänen der CDU/SPD-Regierungskoalition in Großkrotzenburg sollen der Fußballplatz und das Gebäude des FC Germania auf die Liegewiese des Strandbades verlegt werden und sowohl das jetzige Gelände des Fußballplatzes als auch die gegenüberliegende Fläche der Parkplätze in ein Wohnbaugebiet umgewandelt werden.
Dazu erklärt die Großkrotzenburger FDP: „Es ist durchaus lobenswert, in der finanziellen Schieflage der Gemeinde auch neue Ansätze zu suchen, um das Defizit abzubauen. Aber jede Vorplanung lebt, wie auch im privaten Bereich, als erstes von einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Wie sich in der letzten Sitzung des Umwelt- und Bauauschusses herausstellte, ist dies allerdings noch nicht angegangen worden. Zwei Experten, die der Umwelt- und Bauausschuss zur Beratung eingeladen hatte, bestätigten, dass das Gelände des FC Germania etwa 2,5 bis 3 Millionen Euro Einnahmen für die Gemeinde erzielen könnte. Für eine Neuerrichtung des Fußballplatzes an einem anderen Ort seien jedoch je nach Ausführung ein Betrag zwischen 2 und 11 Millionen Euro anzusetzen. Damit erübrigt sich eigentlich jede weitere Diskussion! Die Gemeinde legt hier – wie es aussieht – in jeder Hinsicht nur drauf. Das Strandbadgelände wird nach den jetzigen Plänen halbiert und jede Attraktivität für Besucher auf alle Zukunft zunichte gemacht. Gleichzeitig erzielt die Gemeinde unter dem Strich keine das Defizit wesentlich verringernden Einnahmen. Zudem müsste der Bau des neuen Fußballstadions von der überschuldeten Gemeinde vorfinanziert werden, bevor nach dessen Fertigstellung die Entwicklung des Baugebietes angegangen werden könnte. Ohne Probleme kann man einen Zeitraum von fünf Jahren ansetzen, bis Einnahmen erzielt würden. Man könnte sogar – nach allen bisherigen Erfahrungen mit Bauprojekten – davon ausgehen, dass durch die jetzigen Pläne unvorhersehbare Mehrkosten entstehen, die zu einer noch höheren Belastung des Gemeindehaushaltes führen, anstatt das Defizit abzubauen. In der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses wurde auch deutlich, dass eine vom FC Germania vorgeschlagene Variante, nämlich die Parkplätze auf den Hartplatz des Fußballgeländes zu verlagern und den zweiten Platz neben dem jetzigen Rasenplatz anzulegen, unverständlicherweise nicht weiter verfolgt wurde. Immerhin könnte dann ein Wohnbaugebiet auf den freiwerdenden Parkplätzen entstehen, das Strandbad würde nicht für immer unattraktiv gemacht und man sollte, um zusätzliche Steuereinnahmen durch neue Wohnbaugebiete zu erzielen, über die Entwicklung des Geländes von der Taunusstraße hinter dem Glockenzehnten bis zur Bahnlinie nachdenken.
Weiter erklärt die Großkrotzenburger FDP: „Sollte die Mehrheit aus CDU und SPD an ihren Plänen festhalten, das Fußballgelände auf das Gelände des Strandbades zu verlegen, wird die FDP ein Bürgerbegehren initiieren.“