„Keine Mannschaft mehr, aber für viel Geld ein neues Stadion“
„Keine Mannschaft mehr aber für viel Geld ein neues Stadion“ – unter dieser Überschrift haben die Fraktionen der Krotzebojer Grünen (KG) und der Freien Demokraten (FDP) einen anonymen Brief zur Sanierung des Oberwaldstadions bekommen. Michael Ruf (KG) und Daniel Protzmann (FDP) nehmen dieses Schreiben zum Anlass, nochmals die Gründe für die Entscheidung für das Oberwaldstadion zu erläutern.
„Sowohl für uns als Gemeindevertreter als auch für die Verantwortlichen des FC Germania stehen die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund“, erklären Ruf und Protzmann im Namen ihrer Fraktionen. Das ehrenamtliche Trainerteam des FC Germania kümmert sich um bis zu 200 Kinder und Jugendliche, die in acht gemeldeten Mannschaften betreut werden. Das vielfältige Sportangebot, das der FC Germania, aber auch der Turnverein, der Wassersportverein und die anderen Sportvereine in Großkrotzenburg anbieten, ist sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder in der Gemeinde. „Hier lernen Kinder fürs Leben, werden sie fit, stärken sie ihr Selbstvertrauen und finden sie Freunde“. „Wir und unsere Fraktionen haben uns die Entscheidungen rund um das Oberwaldstadion nicht leicht gemacht“, berichten die Fraktionssprecher. Die politische Gemeinde sei mit dem Bau des Oberwaldstadions vor mehr als 30 Jahren eine Verpflichtung eingegangen. „Alle Anlagen, die der Gemeinde gehören, müssen auch unterhalten und gepflegt werden“, sind sich die Mehrheitsfraktionen einig. Dies gelte für das Oberwaldstadion genauso wie für das Rathaus, die Straßen und die Friedhöfe. In den vergangenen Jahren seien die nötigen Haushaltsmittel für Sanierungen an vielen Stellen, darunter beim Oberwaldstadion, immer wieder gestrichen worden. So ist ein Investitions- und Unterhaltungsstau entstanden, den Grün-Gelb jetzt endlich auflösen will.
Die Chance, gemeinsam mit dem FC Germania für eine Million Euro die dringend notwendige Erneuerung des Hartplatzes und die energetische Sanierung des Stadiongebäudes zu realisieren, sei einmalig. „Wir können einen Großteil der Renovierungsarbeiten durch Zuschüsse des Landes und des Bundes finanzieren. Außerdem hat sich der FC Germania bereiterklärt, das sanierte Stadion künftig zu übernehmen und dafür auch die Kosten zu erwirtschaften. Das ermöglicht dem Fußballverein, das Stadion nach eigenen Vorstellungen zu betreiben und spart der Gemeinde bares Geld“, wiederholen Ruf und Protzmann. Denn mit der Übergabe des Stadions an den FC Germania soll auch der dafür bisher jährlich gezahlte Zuschuss endgültig wegfallen. Teil der Wahrheit sei auch, dass zuerst noch eine Lösung und Finanzierung für die Erneuerung des ebenfalls in die Jahre gekommenen Rasenplatzes gefunden werden müsse. Abschließend appellieren Ruf und Protzmann an die Bürgerinnen und Bürger, sich an der öffentlichen Debatte, um die Zukunft der Gemeinde zu beteiligen und sich nicht hinter anonymen Briefen zu verstecken. „Es gibt immer Gründe für oder gegen eine politische Entscheidung. Nur wenn Sie uns Ihre Argumente nennen und mit uns reden, können wir Ihre Ideen in unsere Entscheidungen mit einbeziehen und so gemeinsam die besten Lösungen für unsere Gemeinde finden“.