Protzmann: Neues Denken bei Finanzen und Planung erforderlich
Daniel Protzmann fordert ein neues Denken bei den Gemeindefinanzen. „Wir brauchen eine bessere langfristige Planung statt kurzfristiger Flickenteppiche“, so der Bürgermeisterkandidat. Die Gemeindevertretung hat am vergangenen Freitag den 1. Nachtragshaushalt für das Jahr 2016 beschlossen. Laut den Planungen von Bürger- meister Friedhelm Engel steigt der jahresbezogene Verlust von etwa 800.000 Euro auf über 1,8 Millionen Euro an. Die von Protzmann geführte FDP-Fraktion hat den Nachtragshaushalt abgelehnt: Einzelne wichtige Maßnahmen wie bei der Kinderbetreuung oder der Unterbringung von Flüchtlingen könnten nicht über das gewaltige Defizit hinwegtäuschen.
Für die kommenden Haushalte stellt Protzmann drei Forderungen auf, um die Finanzen in den Griff zu bekommen. “ Zuerst brauchen wir Kostenklarheit und -wahrheit und verlässliche Zahlen“, fordert Protzmann. Nur wenn alle Kosten in den entsprechenden Höhen auf den richtigen Haushaltsstellen zu finden seien, ließen sich Entscheidungen begründet treffen. Zuletzt hatte die Bürgerinitiative zum Erhalt des Strandbads Spessartblick Fragen über die Verbuchung von Einnahmen im Haushalt aufgeworfen. Zudem könne es nicht angehen, dass der schwarz-rot geführte Gemeindevorstand in seinem Haushaltsentwurf Ausgaben in Höhe von mehreren 100.000 Euro einfach vergesse.
Zum zweiten fordert Protzmann endlich Lösungen für Langzeitprobleme wie Strandbad, Bürgerhaus oder Sportplatz. Dafür würden jährlich mehrere 100.000 Euro ausgegeben, ohne einen langfristigen Effekt zu erzielen. Als Beispiel dafür nennt der Bürgermeisterkandidat das Sportzentrum Oberwald. Dafür sind im Jahre 2016 120.000 Euro neu im Haushalt eingeplant. Die FDP hatte bereits im Jahre 2010 vorgeschlagen, das Stadion vollständig an den FC Germania zu übergeben. „Hätten wir damals der Germania das Stadion für einen geringen Eurobetrag in Erbpacht übertragen und 700.000 Euro Anschubfinanzierung gezahlt, hätte die Germania wahrscheinlich heute ein generalüberholtes Stadion und wir am Ende des kommenden Jahres sogar mehr Geld in der Gemeindekasse“ , rechnet Protzmann vor, was die ständigen Verzögerungen bei wichtigen Entscheidungen die Gemeinde kosten.
Als dritten Punkt will Protzmann eine bessere Planung von Projekten und Personal in der Gemeinde einführen. „Verzögerungen, Umplanungen, kurzfristiger Entscheidungsdruck kosten unnötig Geld“, stellt er fest. Nur wenn klar sei, welche Herausforderungen und Veränderungen anstehen, könne man diese im Zusammenhang betrachten und so effiziente Lösungen finden. Bislang ähnelten die Planungen in der Gemeinde häufig undurchdachten Flickenteppichen. „Ich kämpfe für mittel- und langfristige Planungen, die möglichst alle Perspektiven betrachten und die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig mit einbeziehen“, kündigt Protzmann abschließend an.