Teerrecycling passe
Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sind sich die Deutschen einig: „Erneuerbare Energien sollen stärker genutzt und weiter ausgebaut werden. Das ist 93 Prozent der Bevölkerung wichtig, dem Großteil davon sogar sehr bis außerordentlich wichtig.“ Zum Gelingen der Energiewende gehört aber auch die Akzeptanz der Bevölkerung und der Stromverbraucher. Ein Teil dessen ist die Versorgungssicherheit. Für diese bietet sich mit dem beschlossenen Kohleausstieg der Brennstoff Gas an.
Und damit richtet sich der Blick vor unsere Haustüre, wo Hessens größtes Kraftwerk steht.
In jüngster Zeit sind die Pläne des Kraftwerksbetreibers Uniper bekannt geworden. Ohne die Gemeinde im Vorfeld mit einzubeziehen wurden die Unterlagen zu den Untersuchungen über die Auswirkung folgender Vorhaben beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht:
- Eine Gasturbinen-Anlage als „Besonderes netztechnisches Betriebsmittel“ und
- ein Gasmotoren-Blockheizkraftwerk (BHKW)
Bis vor kurzem gab es von Seiten Uniper auch Planungen für die Errichtung einer Teerverbrennungsanlage auf dem Kraftwerksgelände. Diese liegen zur Zeit jedoch auf Eis, da die in Frage kommende niederländische Betreiberfirma das Projekt derzeit nicht weiterverfolgt.
Am 10. Mai 2019 gab es dann einen Antrag der Verwaltung in der Gemeindevertretung zur Aufstellung eines Bebauungsplans für das Kraftwerksgelände. Als Ergänzung hatten die Mehrheitsfraktionen aus Grüne und FDP eine Veränderungssperre zur Abstimmung gestellt, der auch eine Mehrheit fand.
Offensichtlich, durch die im Bebauungsplan beschlossene Veränderungssperre, wurde Uniper nun hellwach und ging am 12. u. 24. Juni endlich auf die Gemeindevertretung zu.
Trotz der erst spät erfolgten Einbeziehung der Gemeinde wurde ein Konsens gefunden.
Mit einem gemeinsamen Antrag der Grünen und der FDP zur letzten Gemeindevertretersitzung am 28. Juni 2019 wurde im Bebauungsplan der Bau einer Teerrecyclinganlage ausgeschlossen!
Es kommt nicht allzu oft vor, aber dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen!