„Zukunft Innenstadt“ auch in Großkrotzenburg?
Seit Jahren verschwinden in der Bahnhofstraße immer mehr Einzelhandelsgeschäfte. Zurück bleiben leere Schaufenster und nach einiger Zeit des Leerstands werden diese häufig in Wohnraum umgewandelt.
Die Bürgergruppe „Quo Vadis“ hat aus diesem Grund die Idee entwickelt, den „Dalles“ zu einem Lebens- und Begegnungsraum umzugestalten, so dass Bürgerinnen und Bürger sowie der Einzelhandel diesen Platz verstärkt nutzen können. Sie hat angeregt, dazu das hessische Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ zu nutzen.
Die CDU hat in der Gemeindevertretersitzung am 25.06.2021 diese Idee zum Antrag erhoben und zwei Optionen zur Umgestaltung des Straßenabschnitts vor dem Rathaus (Bahnhofsstraße ab der Lange Straße bis zur Friedrichstraße) dargestellt:
- Zum einen eine Gestaltung als verkehrsberuhigte Zone in Form einer Spielstraße bzw. eine Verengung der Fahrbahn auf eine Spur oder
- Die komplette Sperrung für den Kraftverkehr in diesem Bereich (Fußgängerzone).
Wegen der Komplexität und der weitreichenden Auswirkungen hatte die FDP vorgeschlagen, diesen Antrag zunächst in einem Ausschuss zu beraten, was mit den Stimmen von CDU, Grünen und der Initiative abgelehnt worden war. Stattdessen wurde der CDU-Antrag beschlossen.
Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens sind nach Meinung der FDP angebracht; eine Sperrung der Bahnhofstraße für den Autoverkehr im angedachten Bereich vor dem Rathaus würde einschneidende Folgen für die Bürger und insbesondere die Anwohner der umgebenden Straße haben. Auch sind Kirche, Ärzte und Apotheke nur auf dem Umweg zu erreichen – ein Eingriff dieser Tragweite muss vorab in der Praxis geprüft werden.
Nach Überzeugung der FDP ist es wichtig, derart grundlegende Entscheidungen nicht im Hau-Ruck-Verfahren durchzupeitschen. Wichtig ist es, die Bürgerinnen und Bürger in das Verfahren einzubeziehen, denn gegen den Willen
Probieren geht über Studieren
Das FDP-Fraktionsmitglied Christoph Zeller wirft zu diesem Gedankengang die Frage auf: „Wie verändert sich das Verkehrsaufkommen in den umliegenden Wohnstraßen? Immerhin ist dann beispielsweise eine Durchfahrt von der Hauptstraße zur Kirche über die Bahnhofstraße nicht mehr möglich.“ Das Mitglied im Umwelt- und Bauausschuss schlägt daher vor, im Vorfeld zunächst eine Erhebung des aktuellen Verkehrsaufkommens durchzuführen und probehalber für vier bis sechs Wochen die Fahrbahn vor dem Rathaus für motorisierten Verkehr komplett zu sperren.
Der FDP-Vorsitzende Daniel Protzmann ist begeistert. „Von einer solchen Testphase können wir nur profitieren, dann sehen wir wie sich das Verkehrs- und Parkaufkommen auf die umliegenden Straßen verändert. Immerhin sind vor allem die Anwohner in der Louisen-, Friedrich-, Lange- und Kirchstraße, sowie Ober- und Unterhaag von den Veränderungen stark betroffen. “ Dazu ergänzt er: „Wir werden mit den Bürgerinnen und Bürgern das Thema diskutieren.“
Zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am 10. September hat die FDP-Farktion einen entsprechenden Antrag eingebracht.
Save the Date: FDP-Bürgerdialog am 09.09.2021 ab 18 Uhr 30 vor dem Rathaus
Die FDP Großkrotzenburg lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, am 09.09.2021 ab 18 Uhr 30 vor dem Rathaus an einem Austausch zum Thema Veränderung der Verkehrsführung vor dem Rathaus teilzunehmen. In einer offenen Diskussion kann gemeinsam in diesem Projekt eine maßgeschneiderte Lösung für Großkrotzenburg gefunden werden.
Achtung: Bei Regen findet der Bürgerdialog im Theodor Pförtner Haus statt.