Freie Demokraten wählen Vorstand
Der FDP-Ortsverband hielt seine Mitgliederversammlung 2020 mit Wahlen im Saal des Restaurants Toscana ab. Die Versammlungsleitung hatte der Hanauer FDP-Stadtverbandsvorsitzende Henrik Statz übernommen. Ortsverbandsvorsitzender Bernd Kurzschenkel begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder. In einer Gedenkminute wurde des verstorbenen Mitglieds Frank Uhlenbruch gedacht, der die FDP viele Jahre in der Betriebskommission und im Aufsichtsrat der Gemeindewerke vertreten hatte.
Kindergartenneubau in die Wege geleitet
Fraktionsvorsitzender Daniel Protzmann sprach in seinem Bericht vier Schwerpunkte an. Ein bedeutendes Thema sei die Festlegung des Standortes für den Neubau des Kindergartens der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius gewesen. Es habe drei Standortalternativen gegeben, die verschiedene Vor- und Nachteile aufwiesen insbesondere bei den Punkten Lärmbelastung, verkehrliche Erschließung und Einbindung in das Umfeld. Man habe lange gerungen und die ursprünglich Festlegung auf den Park vor der Geschwister-Scholl-Schule nach einer offenen Diskussion mit der Bevölkerung anläßlich eines Informationsstandes in dem Park zugunsten des Grundstückes neben dem Friedhof revidiert.
Bebauungsplan für neue Wohnbauflächen
Zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein neues Wohngebiet führte Daniel Protzmann aus, dass die FDP sich zur letzten Kommunalwahl für eine Fläche an der Bahn nördlich des Baugebietes hinter dem Bürgerhaus ausgesprochen habe. Zum damaligen Zeitpunkt sei nur diese Fläche im Regionalplan für eine Bebauung offen gewesen. Inzwischen liege eine Studie der Baulandoffensive Hessen vor, die empfehle, neue Wohnbauflächen am westlichen Ortsrand hinter dem Hochhaus auszuweisen. Insbesondere spreche für diese Fläche die Möglichkeit der Erschließung von der Hanauer Landstraße aus. Von dort sei auch eine Anbindung in Richtung Bürgerhaus und damit eine Entlastung der Schulstraße möglich. Das ursprünglich anvisierte Gebiet an der Bahn könne dagegen nur über schmale Wohnstraßen erschlossen werden und würde die Schulstraße zusätzlich belasten. Da der Regionalplan überarbeitet werde, sei in diesem Verfahren ein Tausch der Flächen möglich. Sowohl Planungsverband als auch Regierungspräsidium stünden dem positiv gegenüber.
Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister
In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung hätte ein Antrag der Grünen auf Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Bürgermeister zur Abstimmung gestanden. Ursprünglich habe die FDP diesen Antrag unterstützt, da auch sie die des Öfteren mangelnde Umsetzung von Beschlüssen des Gemeindevorstandes oder der Gemeindevertretung durch den Bürgermeister beanstandete. Da die Grünen aber den vereinbarten Weg zur Einbringung eines entsprechenden Antrags verlassen hatten, habe die FDP ihre Unterstützung zurückgezogen. In der Zwischenzeit habe der Bürgermeister den beanstandeten Beschluss ohnehin umgesetzt, so dass die Grünen ihren Antrag in der Sitzung zurückziehen mussten.
Anliegen des Bürgerbegehrens erfüllt
Ein weiteres großes Thema sei das Bürgerbegehren der Initiativgruppe „Zukunftssicheres Großkrotzenburg“ gewesen. Dieses habe zum Ziel gehabt, den Gemeindevorstand zu beauftragen, gemeinsam mit dem Magistrat der Stadt Hanau einen Auftrag für die Erstellung einer ergebnisoffenen Studie zum Aufzeigen der Möglichkeiten einer interkommunalen Zusammenarbeit zwischen den beiden Kommunen zu erteilen. Die CDU habe zur letzten Sitzung einen Antrag eingebracht, nach dem der Gemeindevorstand beauftragt wird, mit dem Magistrat der Stadt Hanau und den Gemeindevorständen der Gemeinden Hainburg und Rodenbach Verhandlungen mit dem Ziel aufzunehmen, einen gemeinsamen Auftrag zur Erstellung einer Studie zur interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Großkrotzenburg und der jeweiligen Kommune erstellen zu lassen. Diesen Antrag habe eine der Vertrauenspersonen in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses für gut befunden. Damit sei das Anliegen des Bürgerbegehrens erfüllt und ein Bürgerentscheid nicht mehr erforderlich. Die Erweiterung der angestrebten Teilnehmer an der Studie um die Gemeinden Hainburg und Rodenbach sei auf Grund eines Ratschlages eines Vertreters des Innenministeriums erfolgt. Dieser habe empfohlen, eine interkommunale Zusammenarbeit mit etwa gleich großen Gemeinden „auf Augenhöhe“ anzustreben, da diese erfahrungsgemäß bei sehr unterschiedlich großen Kommunen nicht funktioniere.
Veränderung im Vorstand
Nach dem Kassenbericht von Schatzmeister Matthias Lampe und dem Prüfungsbericht von Rechnungsprüfer Gerhard Heuser wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Die anschließenden Vorstandswahlen brachten keine neuen Gesichter aber einen Wechsel in der Führung des FDP-Ortsverbandes. Da der seitherige Vorsitzende Bernd Kurzschenkel nicht mehr für dieses Amt kandidierte bot sich Fraktionsvorsitzender Daniel Protzmann an, diese Position zu übernehmen. Bernd Kurzschenkel und Claudia Kerl kandidierten als stellvertretende Vorsitzende. Bernd Kurzschenkel sicherte zu, dass er den neuen Vorsitzenden bei den administrativen Aufgaben unterstützen und entlasten werde. Alle drei wurden ebenso wie Schatzmeister Matthias Lampe einstimmig gewählt. Dem Vorstand gehören als Beisitzer wie bisher Alexander Noll, Reiner Hänf, Josefine Moorman, Christoph Zeller und Helmut Zeller an. Zu Rechnungsprüfern wurden Rüdiger Kohrs und Susanne Kurzschenkel sowie als Stellvertreterin Ursula Schmutz gewählt.